Die Dickdarmspiegelung ist ein schonendes Verfahren zur Darstellung der Dickdarmschleimhaut mittels einer in den Dickdarm eingeführten Optik. Diese befindet sich zusammen mit einer Lichtquelle an der Spitze eines ca. 1,3 m langen flexiblen Endoskops, das vom Untersucher über Steuerungsknöpfe durch die Windungen des Darms gelenkt werden kann.
Während der Untersuchung wird die Schleimhautoberfläche begutachtet und bei auffälligen Befunden eine Gewebsprobe mit einer kleinen Biopsiezange entnommen. Von der Biopsieentnahme spüren Sie nichts, da die Darmschleimhaut selbst nicht sensibel innerviert ist. Aber die Darmspiegelung kann noch viel mehr. Über einen Instrumentierkanal des Endoskops können vielfältige Instrumente bis in den Darm vorgeführt und dort zur Diagnostik und Therapie verwendet werden. So können zum Beispiel Polypen - eine mögliche Vorstufe des Krebses - mittels einer Schlinge, durch die elektrischer Strom geleitet wird, sicher abgetragen werden und einer Krebsentstehung damit vorgebeugt werden. Bei unklaren Befunden kann mittels elektronischer Färbeverfahren (so genannte Chromoendoskopie) die Schleimhautoberfläche farbig dargestellt und die Strukturen, wie zum Beispiel Blutgefäße oder veränderte Schleimhautzellen besser erkannt werden.
Viele Menschen haben Bedenken eine Darmspiegelung durchführen zu lassen, da sie gehört haben, dass diese unangenehm sei. In unserer Praxis wird für die Durchführung der Darmspiegelung routinemäßig eine Sedierung (Schlafspritze) oder bei Risikopatientin eine Kurznarkose, die von einem Narkosearzt überwacht wird, angeboten. Damit schlafen Sie während der Untersuchung tief und bekommen von dieser nichts mit. Da die Medikamente rasch abklingen, sind Sie bereits kurz nach der Untersuchung wieder wach und können in der Regel kurz danach eine Mahlzeit zu sich nehmen.
Als unangenehm wird von manchen Menschen die Darmreinigung empfunden, die zur Säuberung des Darmes vor einer Darmspiegelung erforderlich ist. Heutige Abführmittel sind im Vergleich zu früheren Präparaten besser verträglich und es muss nur noch ein geringes Volumen getrunken werden. Die übrige zur Darmreinigung zu trinkende Flüssigkeit kann anschließend frei gewählt werden. Dies kann zum Beispiel stilles Mineralwasser, Tee oder Apfelsaftschorle sein. Nach einer vollständigen Darmentleerung fühlen sich viele Menschen befreit und erleichtert, dies ist ein positiver Aspekt der Darmreinigung und wird von manchen im Rahmen des Heilfasten genutzt. Blähungen, die durch die während der Untersuchung eingeblasene Luft als unangenehm empfunden werden, können Sie bei uns vollständig vermeiden. Wir bieten als Alternative die Verwendung von Kohlendioxid, einem leicht flüchtigen Gas, das auch Ihr Körper selbst produziert, an. Kohlendioxid wird nicht über den Darm ausgeschieden sondern über das Blut aufgenommen und über die Lunge abgeatmet. Damit entweicht es rasch und ohne dass sie etwas davon spüren aus Ihrem Darm. Die unangenehmen Blähungen können damit vollständig vermieden werden.
Sollten Sie Bedenken bezüglich der Hygiene der Geräte und eingesetzten Instrumente haben, können Sie beruhigt sein. Unsere Endoskope werden elektronisch überwacht maschinell gereinigt und aufbereitet. Alle Geräte, auch die eingesetzte Waschmaschine wird durch ein mikrobiologisches Institut hygienisch überwacht und ist von der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns zertifiziert. Für die Entnahme von Gewebsproben bieten wir Ihnen auf Wunsch die Verwendung von Einmalinstrumenten an. Aufgrund der schonenden Untersuchungstechnik ist die Dickdarmspiegelung heutzutage eine ambulante Diagnostik und Therapie.
Falls Sie sich aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes nicht in der Lage fühlen, die Dickdarmspiegelung ambulant durchführen zu lassen, weil sie sich zum Beispiel die Abführmaßnahme vor der Darmspiegelung nicht zutrauen, können Sie sich in der im gleichen Gebäude wie die Praxis gelegenen CAMBOmed Klinik auf Wunsch stationär aufnehmen lassen. Dort werden sie von von mir während des stationären Aufenthaltes vollständig betreut und müssen sich nicht auf neue Ärzte einstellen.