Hämorrhoiden sind Venengeflechte im Bereich des Afters die auf Seiten des Mastdarmes die Gasdichtigkeit des Schließmuskelapparates sicherstellen. Symptomatisch werden Hämorrhoiden wenn es durch Blutstauung zu einer Erweiterung dieser Venen mit Ausstülpung durch den Schließmuskel nach außen und Entzündungen durch mechanische Irritationen kommt. Durch die während der Darmspiegelung durchgeführte flexible Endoskopie können Hämorrhoiden nur von innen, von Seiten des Mastdarms beurteilt werden.
Zur Beurteilung der Hämorrhoiden von außen kommt ein starres Proktoskop, ein ca. 12 cm langer Metallzylinder der durch den After eingeführt wird zum Einsatz. Da diese Untersuchung in der Regel nicht schmerzhaft ist, kann sie ohne eine Schlafspritze durchgeführt werden. Gering bis mäßig ausgeprägte Hämorrhoiden, die sich nach außen vorwölben und bluten, können durch Einspritzen eines Medikaments verödet oder durch Überstülpen eines Gummirings abgebunden werden. Dadurch thrombosiert die abgebundene Hämorrhoide und der Gummirohlingen fällt binnen 7 Tagen ab. Mit dem Proktoskop können darüber hinaus entzündliche Veränderungen des Analkanals, schmerzhafte Schleimhauteinrisse, virusbedingten Warzen und Krebsvorstufen diagnostiziert werden. Die Proktoskopie ist ein rasch durchzuführendes, wenig beeinträchtigendes Untersuchungsverfahren mit einer hohen Aussagekraft. Zur Vorbereitung ist lediglich ein kleiner Einlauf erforderlich.